Ist „Hasenprosa“ wirklich ein Roman? Wenn ja, dann ist er der vogelwildeste, absurdeste, hakenschlagendste Roman des Jahres. So abgefahren und wortwirbelig wie Maren Kames schreiben sonst höchstens noch Joshua Groß oder Friederike Mayröcker. Es gibt sogar eine Art Plot in diesem sich jedem Realismus verweigernden Roman, der zwischen Roadnovel, Autofiktion, Langgedicht, Traumprosa, Bildband und philosophischem Diskurs changiert. Eine gewisse Maren reist mit einem sprechenden Hasen (Referenz an Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“) quer durch Zeit und Raum, trifft Messi, Adorno und die eigenen Großeltern, hört Prince und Billie Eilish und macht sogar Abstecher in die Tiefsee sowie in den Weltraum. „Maren Kames’ Hasenprosa ist absurde Literatur im klügsten Sinne: Ein rasanter, schriller und wilder Roman – hochkomisch noch dazu. Unbedingt lesen!“, empfiehlt nicht nur Björn Hayer vom Freitag. Das Kritikerlob ist zahlreich und einhellig ob dieser artistischen Prosa. Maren Kames wurde 1984 in Überlingen am Bodensee geboren, studierte in Tübingen, Leipzig und Hildesheim und lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin. Neben Hörspielen und Gemeinschaftsarbeiten mit Bildenden Künstler*innen und Klangkünstler*innen veröffentlichte sie drei Bücher. Ihr Debüt „Halb Taube Halb Pfau“ erschien 2016 und wurde von Denis Scheck als „spektakulär“ bezeichnet. Ihr zweites Buch „Luna Luna“, das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, lobte Michael Braun als „lyrische Mondfantasie (...) mit ganz viel Pop“. (D. K.)
Auszeichnungen u. a.: Jury- und Publikumspreis beim Berliner open mike (2013), Stipendium des Berliner Senats, Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben (2015), Stipendium der Akademie Schloss Solitude (2016/17), Anna-Seghers-Preis, Kranichsteiner Literaturförderpreis (2017), Stipendium Villa Aurora, Los Angeles (2019), Literaturpreis „Text & Sprache“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, Literaturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden, Horst-Bingel-Preis für Literatur (2020).
Veröffentlichungen (zuletzt):
– „Halb Taube Halb Pfau“, Secession, Zürich 2016
– „Luna Luna“, Secession, Zürich 2019
– „Hasenprosa“, Roman, Suhrkamp, Berlin 2024