Jan Faktor, geboren 1951 in Prag, lebt seit 1978 in Ost-Berlin. Mit seinen sprachexperimentellen Texten prägte er die inoffizielle Literaturszene der DDR am Prenzlauer Berg. 1989 Mitglied des Neuen Forums und Mitarbeiter von „Die Andere“. Mit seinen modernen Schelmenromanen erneuerte er das autofiktionale Erzählen. 2018 erschienen seine Nachdichtungen aus dem Tschechischen von Ivan Blatnýs „Hilfsschule Bixley“ (zusammen mit seiner Frau Annette Simon). In der Übersetzer*innenwerkstatt spricht Jan Faktor über das „Rückläufige Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ von Erich Mater – ein „Jahrhundertbuch“, so Oskar Pastior. Schon Anfang der 1980er-Jahre schrieb Jan Faktor Listentexte mit Hilfe des „Rückläufigen Wörterbuchs“. (A. LS.)
Auszeichnungen u. a.: Kranichsteiner Literaturpreis (1993), Alfred-Döblin-Preis (2005), Candide-Preis Minden (2010), Italo-Svevo-Preis (2018), Wilhelm-Raabe-Literaturpreis (2022).
Veröffentlichungen (zuletzt):
– „Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010
– „Trottel“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022
Übersetzungen (zuletzt):
– Ivan Blatný: „Hilfsschule Bixley“, Gedichte, zus. mit A. Simon, Ed. Korrespondenzen, Wien 2018
– Egon Bondy: „Die ersten zehn Jahre“, zus. mit E. Profousová, Guggolz, Berlin 2023