Geboren 1960 in Dresden, lebt in Berlin. Ines Geipel ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Die ehemalige Weltklasse-Sprinterin floh 1989 von Jena nach Westdeutschland und studierte in Darmstadt Philosophie und Soziologie. Als Herausgeberin sorgte Geipel für die Wiederentdeckung von vergessenen Autorinnen und veröffentlichte eine zehnbändige Edition von Texten, die in der DDR nicht erscheinen durften.
Ihr Buch „Verlorene Spiele“ (2001) hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Bundesregierung einen Entschädigungs-Fonds für DDR-Dopinggeschädigte einrichtete. In „Umkämpfte Zone“ verknüpft sie ihre eigene Familiengeschichte mit der Geschichte der DDR und sucht nach Antworten auf das Warum der Radikalisierung im Osten Deutschlands. 34 Jahre nach dem Fall der Mauer fragt sie in „Fabelland. Der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück“: Woher kommt all der Zorn, woher die Verleugnung, wenn es um den aktuellen Zustand des Landes geht?
Auszeichnungen u. a.: Stipendium des Künstlerhauses Wiepersdorf (1999), Alfred-Döblin-Stipendium (2002), Bundesverdienstkreuz (2011), Lessing-Preis für Kritik (2020), Marieluise-Fleißer-Preis (2021), Erich-Loest-Preis (2023), Deutscher Hörbuchpreis (2024).
Veröffentlichungen (zuletzt):
– „Kalte Bücherverbrennung. Unterdrückte Literatur in der DDR“, Hanser, München 2015
– „Tochter des Diktators“, Roman, Klett-Cotta, Stuttgart 2017
– „Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass“, Klett-Cotta, Stuttgart 2019
– „Schöner Neuer Himmel. Aus dem Militärlabor des Ostens“, Klett-Cotta, Stuttgart 2022
– „Fabelland. Der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück“, S. Fischer, Frankfurt a. M., August 2024