Katja Lange-Müller, 1951 in Ost-Berlin geboren, ist aus ihrem eigenen Leben mit Brüchen vertraut, ohne Aufhebens davon zu machen. Aus reinem Selbstschutz wandte sie sich von ihrer Mutter Inge Lange ab, einer überzeugten DDR-Politikerin und Funktionärin. Dass sie schon mit 16 wegen „unsozialistischem Verhalten“ von der Schule flog, war für sie ein Ehrenzeichen. Sie lernte Schriftsetzerin, arbeitete als Bildredakteurin bei der Berliner Zeitung, war Hilfspflegerin in der geschlossenen Psychiatrie. 1979 begann sie ein Studium am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig, absolvierte einen einjährigen Studienaufenthalt in der Mongolei, kam in einer Teppichfabrik in Ulan Bator unter und veröffentlichte heimlich Kurzprosa, bis sie 1984 aus der DDR nach West-Berlin ausreiste. Lange-Müller ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt sowie seit 2002 der Akademie der Künste Berlin. Sie ist Mitbegründerin des PEN Berlin. (siehe auch Autorinnenporträt)
Auszeichnungen u. a.: Ingeborg-Bachmann-Preis (1986), Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim (1989/90), New-York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds (1990), Alfred-Döblin-Preis (1995), Berliner Literaturpreis (1996), SWR-Literaturpreis (2001), Stadtschreiberin von Mainz, Roswitha-Preis (2002), Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2005), Preis der LiteraTour Nord, Wilhelm-Raabe-Preis (2008), Stipendium Villa Massimo (2012), Kleist-Preis (2013), Günter-Grass-Preis (2017), Turmschreiberpreis der Stadt Deidesheim (2023).
Veröffentlichungen (zuletzt):
– „Stabile Seitenlage. Zwei Erzählungen“, Keicher, Leonberg 2005
– „Böse Schafe“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007
– „Drehtür“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016
– „Das Problem als Katalysator. Frankfurter Poetikvorlesungen“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018
– „Unser Ole“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln, September 2024